Das Rebenprojekt
Seit 2008 können wir durch das Engagement einer ehemaligen Lehrers jährlich eigenen Schulwein produzieren, den wir bei verschiedenen Anlässen Freunden und Helfern der Schule als Dank schenken. Die Rebarbeiten werden wetterabhängig spontan im Lauf des Jahres jeweils mit einzelnen Siebtklässlern geleistet.
Hier ein Beispiel für die anfallenden Tätigkeiten:
Im Laufe des Jahres 2010 wurden die notwendigen Rebarbeiten von der Klasse 9 durchgeführt. Zum Beispiel das Spannen der Rebdrähte, damit sie später die Last des Blattwerks und der Früchte tragen konnten.
Gleichfalls musste der Boden bearbeitet werden, damit das Unkraut bei der Ausnutzung der
Nähstoffe des Bodens nicht mit den Reben in Konkurrenz treten konnte.
Eine mühsame Arbeit ist das „Putzen“ der Rebstämmchen, das nur in gebückter Haltung zu erledigen ist. Hierbei werden unnötige Triebe am Stamm entfernt, um die gesamte Kraft des Rebstocks den Trauben zuzuführen.
Um den Trieben Halt zu verleihen, werden sie zwischen die Rebdrähte eingeführt. Eine schöne Arbeit für die Mädchen.
Zum Schluss machen alle trotz der körperlichen Arbeit einen zufriedenen Eindruck.
Wie könnte es auch in dieser herrlichen Landschaft bei schönem Wetter anders sein.
Im Herbst 2010 wurden die Trauben für der ersten Wein geerntet. Die Menge war noch bescheiden, aber die jungen Reben sollten nicht überfordert werden.
Die Schüler waren mit Eifer dabei Es war für einige das erste Mal , dass sie den Ertrag der Arbeit eines Jahres sprichwörtlich ernten konnten.
Am Herbsttag war wichtig: Gutes Wetter und ein ordentliches Vesper.
Die Ernte war erfolgreich. Der erste Ihringer Schulwein, ein "Weißer Burgunder - Kabinett" konnte präsentiert werden.
Der Anfang
Nach langen Geburtswehen kam das Projekt im Jahr 2008 endlich in Gang. Schon Jahre zuvor hatte die Gemeinde ein Rebgrundstück in Aussicht gestellt, die Zusage aber widerrufen, da das Gelände für eine eventuelle Umlegung zur Verfügung stehen sollte. Diese Umlegung kam im Laufe der Jahre nicht, und so wurde die Rebterrasse der Schule wieder angeboten. Es war total verwildert und musste zuerst wieder nutzungsbereit gemacht werden. Diese Aufgabe übernahm zum Glück die Gemeinde Ihringen durch die Bediensteten des Bauhofs in Form einer Grobplanie. Unser ehemaliger Hausmeister Walter Hintereck, Winzer aus Leidenschaft, bereitete die Fläche pflanzfähig vor. Es musste Weißburgunder Pflanzgut organisiert werden. 150 junge Reben wurden von Winzer und Rebveredler Elmar Flubacher, einem ehemaligen Schüler der Neunlindenschule, kostenlos zur Verfügung gestellt. Familie Flubacher, Breulstraße, stifteten die Metallstäbe zur Befestigung der Jungreben. Am 18.06.2008 ging es mit der damaligen 7. Klasse los. Die Rebfläche wurde ausgemessen, dann arbeitsökonomisch optimal eingeteilt, damit später mit den Maschinen unkompliziert, schnell, wirkungsvoll und gefahrlos gearbeitet werden kann. Mit Metallstäben wurden die Reihen im Abstand von 1,80m ausgesteckt und die jungen Reben fachmännisch eingepflanzt. Das alles geschah in Handarbeit mit Schaufel und Hacke. Natürlich war es anstrengend, aber das gemeinsame Arbeiten und der sofortige Überblick über die getane Arbeit kam bei den Schülern gut an. Zitat der Schülerin M.L. "Ich hab' gar nicht gewusst, dass Rebarbeiten so viel Spaß machen."
Verantwortliche Teilnehmer dieser ersten Aktion waren Walter Hintereck und Lehrer Wolfgang Seewald . Die nächste Aktion war am 09.07.2008 das Setzen der Rebpfähle, die später den Drahtzug aufnehmen sollen, der die Reben bei vollem Behang stützt. Auch das wieder Handarbeit unter der bewährten Leitung von Winzer Walter mit den Lehrern Seewald und Müller. Dieses Mal mussten die starken Kerle der Klasse 9 dran. Es hieß tiefe Löcher Graben und die Pfähle senkrecht in Reih und Glied einsetzen. Eine ungewohnte Arbeit, die aber nach kurzer Einarbeitungszeit zur Zufriedenheit von Herrn Hintereck erledigt werden konnte. Die Mädchen der Klasse wurden zu einer anderen Arbeit verpflichtet. Sie mussten für die Handarbeiter ein zünftiges Vesper richten und es in den Reben servieren. So hatten zum Schluss alle ihren Beitrag geleistet und zum Gelingen der Arbeit beigetragen. Nun konnten die kleinen Reben ungestört wachsen, mussten jedoch bis zum September jede Woche einmal gespritzt werden, um die empfindlichen Jungpflanzen vor Pilzkrankheiten zu schützen. Sie wuchsen im Jahre 2009 heran. Die jungen Reben sollten ein Stämmchen ausbilden, aus dem später am Kopf die tragenden Ruten heraus wachsen sollen. Inzwischen war der Drahtzug gespannt, der den Pflanzen eine Kletterhilfe und dem Winzer ein Ordnungssystem darstellt. Im Herbst des Jahres 2009 gab es bereits einige Trauben. Im Winter steht nun der Rebschnitt bevor.